Beim Wohnen in Bahnnähe denkt man meist nur an den Lärm – es gibt aber beim Bahnstrom eine Besonderheit: Es fließen große Rückströme über das Erdreich. Die Folge von Erdstrom sind Magnetfelder kilometerweit!
In der Schweiz (wo der Mensch offenbar schützenswerter ist) werden daher neben den Gleisen häufig Erdseile vergraben, um den Strom wieder „einzufangen“.
Bahnstrom und Erdstrom
Elektrifizierte Bahnlinien sind elektrotechnisch einzigartig, denn wo sonst liegen Stromleitungen unisoliert auf dem Boden?
Zur Lok wird der Strom kontrolliert über den Fahrdraht geführt, zurück sollte er eigentlich geordnet über die Schienen laufen.
Diese liegen aber unisoliert auf dem Boden auf und so fliesst etwa ein Drittel des Rückstroms nicht gleich zurück zum Elektrizitätswerk, sondern über das Erdreich.
Dort sucht sich der Rückstrom den Weg des geringsten Widerstandes und vagabundiert gerne über Rohre, durch Häuser …
Misst man auf dem freien Feld oder mitten im Wald starke Bahnstromfelder – ist dort meist eine Leitung, z.B. eine Pipeline vergraben. So kann es zu unvorhersehbaren Überraschungen kommen, etwa dass Bahnströme fernab von Bahnlinien auftreten, oder die Belastungen auch mal auf der „Bahnseite“ geringer ausfallen können als der bahnabgewandten Seite.
Nur eine Langzeitmessung kann Aufklärung bringen – alles andere ist leider reines Ratespiel.
Bahnstrom quer durchs Haus
Hier fließen im Haus nahe der Bahnlinie stattliche 1,5 Ampere auf dem Handlauf!
Die Folge neben Gefährdung und Korrossionserscheinungen: Um das Geländer herum entstehen wiederum magnetische Wechselfelder.
Flächendeckend werden im ganzen Gebäude die Arbeitsplatz-Werte der TCO-Norm überschritten.
Zu Wirkungen, Grenzwerten und Messung – hier weiterlesen!