Das radioaktive Edelgas ist in Gesteinen, Böden, Baumasse, Steinen und Schlacken zu finden. Problematisch wird es, wenn Radon durch kleinste Undichtigkeiten in Keller, Souterrains und Wohnräume gelangt.
Aktuellen Studien zufolge gehen allein in Deutschland 1900 Lungenkrebstote pro Jahr auf Radonbelastung in Wohnräumen zurück. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor den unterschätzten Gesundheitsgefahren von Radon in Wohnungen. Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.
Umweltbundesamt: „Radon ist das wichtigste Innenraumkanzerogen.“
Das radioaktive, farblose und geruchsneutrale Radongas ist besonders gefährlich, da es direkt in die Lunge gelangt. So entsteht Alphastrahlung unmittelbar an der empfindlichen Lungenoberfläche. Feste Zerfallsprodukte (Polonium-218 oder Wismut-214) lagern sich an Staubpartikeln in der Luft an und werden so in die Lunge geschleust. Dort lagern sie sich ab und nehmen das besonders krebsempfindliche Oberflächengewebe (Epithel) der Bronchien unter Dauerbeschuss. Durch die energiereiche Alphastrahlung ist das Risiko für Krebs sehr hoch.
Wir setzen Aktivdosimeter ein. Diese messen die Konzentration im Zeitverlauf. Passive Exposimeter sind zwar günstiger, zeigen jedoch nur den Durchschnittswert, wodruch manches Radonproblem übersehen wird.
Bei auffälligen Werten suchen wir mit hochempfindlichen Radonmonitoren nach den Eintrittspfaden.
Beispiel:
Bei dieser Messung treten nachts immer wieder Spitzen zwischen 300 und 400 Bq/m3 auf. Bei diesen Konzentrationen ist das Krebsrisiko bereits um ein Drittel erhöht.
Dieses Problem konnte nur durch unsere Aktivdosimeter aufgedeckt werden. Passive Exposimeter mit Kernspurdetektor würden nur den Durchschnittswert anzeigen – in diesem Beispiel weniger als die Hälfte. Passivdosimeter wären zwar billiger, das wäre hier aber eindeutig am falschen Ende gespart gewesen.
Wenn möglich werden die Eintrittspfade luftdicht abgeschlossen. Wo das nicht möglich ist, kann eine kontrollierte Lüftung Abhilfe schaffen.
Bei Neu- und Umbauten werden spezielle Absaugungen und Drainierungen eingesetzt.
Radon-Check
Aufzeichnung mit Aktiv-Dosimeter zeigt auch Tag- und Nacht-Spitzenwerte.