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Der Schweizer Verband ECO-BAU, eine Organisation von Bauämtern und Bildungsinstitutionen, hat ein Beurteilungsschema für neue Dämmstoffe formuliert.

Insbesondere KMF- Dämmwolle kann deutliche Mengen an Formaldehyd enthalten.

Formaldehyd-Nachweis bei Dämmstoffen analog Holzwerkstoffen

Mineralfaserdämmung mit sichtbarem Faserstaub in der Luft

Formaldehyd ist eine farblose Substanz, die bei Zimmertemperatur gasförmig vorliegt und einen stechenden Geruch aufweist, der noch in geringen Konzentrationen wahrgenommen wird. Die Substanz ist gesundheitsschädlich. Formaldehyd ist in zahlreichen Produkten des täglichen Lebens und in Bauprodukten enthalten – unter anderem auch in Dämmstoffen. Um die Menschen in Gebäuden vor Formaldehyd-Ausgasungen zu schützen, fordert eco-bau in beheizten Innenräumen den Verzicht von Bauprodukten, die Formaldehyd in relevanten Mengen abgeben können. Dies betrifft insbesondere Dämmstoffe und Holzwerkstoffe.
Für die Beurteilung von Holzwerkstoffen stützt sich eco-bau auf die Informationen und Empfehlungen von Lignum ab. Für Dämmstoffe fehlte bis 2018 eine Festlegung, welche Menge an Formaldehydemissionen zulässig und nach welcher Methode diese zu bestimmen ist.

Konkrete Anforderungen von ECO-BAU

Der Fachbereich Material des Vereins eco-bau hat diese Lücke per 2019 ergänzt und konkrete Anforderungen in Bezug auf die Messmethode und die Rahmenbedingen definiert. Die Beurteilung entspricht in etwa derjenigen der Holzwerkstoffe. Prüfkammermessung gemäss CEN/TS 16516 mit folgenden Präzisierungen:

  • Materialbeprobung und gasdichte Verpackung am Tag 1 nach der Produktion
  • Beginn der Prüfkammermessung spätestens 3 Tage nach der Probenahme
  • Messung der Formaldehyd-Emissionen am Tag 3 der Prüfkammermessung
  • flächenspezifischer Luftdurchfluss 0.5 m3/m2 x h
  • Prüfkammermessung durch ein akkreditiertes Labor

Für einen positiven Nachweis muss der Messwert aus der Prüfkammermessung am Tag 3 den Wert von 24 μg/m3 unterschreiten. Diese Vorgabe gilt abschliessend für folgende Anwendungen: Ständerwände, Akustikhinterlagen/-elemente, Zwischendecken/-böden und Innendämmungen.
Diese Vorgabe gilt seit 1.1.2019 für die Erst- und Neubewertung von Produkten. Frühere Bewertungen bleiben bis zum Ablauf des Zertifikats gültig. Da es sich um ein Ausschlusskriterium von Minergie-Eco handelt (NA1.040 und MA1.040) sind hier in kritischen Fällen Produkte mit Bewertungen ab 2019 zu empfehlen.

Quelle: eco-bau.ch 2019

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