Gerade ältere Fertighäuser sind oft mit Schadstoffen, wie Asbest, Holzschutzmitteln, Formaldehyd belastet. Zu schade, wenn das erst nach dem Kauf entdeckt wird!
Problemstellung
Auf Grund von Kopfscherzen, Nerven- u. Empfindungsstörungen, Schwindel und Beschwerden der unteren Atemwege konsultierte eine 20-jährige Frau sowie deren Mutter einen Umweltmediziner. Die Familie lebt in einem 1982 erbauten Einfamilienhaus, bei dem es sich um ein Fertighaus handelt.
Untersuchungsergebnis
Im Oktober 2005 wurden im Wohnzimmer und im Schlafzimmer die Rigipswände von innen entfernt, sodass der Innenaufbau der Wand sichtbar wurde. Es wurde festgestellt, dass der Holzrahmen des Wandaufbaus mit einem Holzschutzmittel behandelt wurde. Dieses wurde den Patienten auch von der Baufirma bestätigt. Im Dezember 2006 wurde eine Materialprobe zur Untersuchung auf Organochlorpestizide entnommen. Diese Untersuchung der Probe des Drempels (Wandaufbau) im Kinderzimmer hat stark erhöhte Konzentrationen für Holzschutzmittel (PCP 4550 mg/kg, Lindan 26 mg/kg) ergeben.
Lösung
Es wurde empfohlen, eine Untersuchung des Holzständerwerkes sowie des Hausstaubes durchzuführen. Außerdem sollten die belasteten Materialien aus dem Wohnraum entfernt werden.
Soweit Dr. Lorenz, 2008
In unserer täglichen Praxis spielen alte Fertighäuser eine wichtige Rolle. Diese Gebäude aus den 1950er bis 1980er Jahren werden verstärkt auf dem Immobilienmarkt angeboten. Oft „günstig“ und damit die einzige Hoffnung für junge Familien an ein Eigenheim zu kommen.
Die mögliche Schadstoffbelastung birgt ein großes Investitionsrisiko. Das sollte vor dem Kauf sachverständig untersucht werden – vielleicht ist ja alles in Ordnung und man kann sich freuen, oder aber den Wert realistisch einschätzen.