Draußen vertrocknet die Ernte, es regnet seit Wochen nicht mehr – da ist die Luft doch trocken, oder? Außen keine 50 Prozent, im Keller aber 80 und es riecht muffig – also Fenster auf?
Besser erstmal überlegen
- Mittags draußen sind es 28°, im Keller 18 Grad.
- Kalte Luft kann weniger Wasser tragen, ist also schneller gesättigt und damit „hochprozentig“ – bei gleichem Wassergehalt.
Prozente sind immer relativ, schauen wir uns die Absolutfeuchte an
- Draußen bei 28° & 50% sind 13,6 Gramm Wasser im Kubikmeter Luft
- Im Keller bei 18° & 80% sind 7,7 Gramm Wasser im Kubikmeter Luft
Jetzt lüften bedeutet: Mit jedem Kubikmeter Luftzug 6 Gramm Wasser in den Keller schütten!
Da kommt schnell ein Liter pro Stunde zusammen …
Und jetzt unser Klima im Dürresommer
- Sonntag, 05.08., Eichenau: Temperaturen 20 … 28°; Luftfeuchte 12 … 16 Gramm je Kubikmeter Luft
- Tauwetter im Keller, Kellerwände und Boden nass!
- Sonntag, 26.08., Eichenau: Höchsttemperatur 17°; Luftfeuchte 7 Gramm Wasser je Kubikmeter Luft
- Kellerluft 45 % Luftfeuchte! Der Keller atmet auf …
- Montag, 27.08., Eichenau: Höchsttemperatur 24°; Luftfeuchte 12 Gramm Wasser je Kubikmeter Luft
- Kellerluft 75 % Luftfeuchte! Es wird im Keller weder trockener, noch feuchter.
Richtig Lüften!
Die goldene Regel zur richtigen Kellerlüftung lautet:
„Keller nur dann lüften, wenn es außen kühler als innen ist“
Ist es außen sogar deutlich kühler, ist es dort auch bei Nebel oder Dauerregen trockener als innen!
Ausnahmen bestätigen die Regel
In seltenen Einzelfällen ist Sommerlüftung im Keller besser als geschlossene Fenster – das sind aber nur Keller mit Bächlein oder so starker Dochtwirkung, dass weder Haus noch Mensch auf die Dauer gesund bleiben werden.
Dann ist eine bauliche Sanierung gefragt, denn: Ist das Mauerwerk erst ausreichend geschädigt und der Baustahl verrostet – schaut das Haus alt aus.
Keller bleibt Keller, auch wenn er Hobbyraum heißt!
Oft liegen Wohnräume im Keller. Im Bauplan und Mietvertrag ist vom Hobbyraum die Rede – in der Realität werden die Kellerräume viel zu oft als Wohnräume genutzt.
Aufgrund der erdberührten (kühlen!) Wände und Böden gelten hier die gleichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten! Denn: Meist gibt es nur eine Innendämmung, hinter der sich Feuchte, Muff und Schimmel bildet.
Sommernutzung ist hier meist nur mit leistungsfähigem Luftentfeuchter möglich.
Beratung tut Not
Jeder Einzelfall ist anders – gerne beraten wir Sie vor Ort.